Paradontitis – was ist das eigentlich?

Paradontitis – was ist das eigentlich?

Zu den häufigsten Zahnerkrankungen gehören Gingivitis (Entzündung des Zahnfleischs) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates). In der Schweiz leiden bis zu 40% der Menschen an einer Parodontitis, davon 20% der Erwachsenen an einer schweren Form. Die Zahl der Behandlungen ist im Vergleich dazu erschreckend niedrig. Da Parodontitis nur selten Schmerzen verursacht, so wissen viele Menschen wissen überhaupt nicht, dass sie von einer Parodontitis betroffen sind. Sie ist aber trotzdem die häufigste Ursache für Zahnverlust bei Erwachsenen.

Eigentlich kann erst eine fortgeschrittene Parodontitis mit auffälligem Zahnfleischrückgang und gelockerten Zähnen auch von Laien erkannt werden. Die Diagnose kann im Falle einer leichten bis mittleren Formen erst nach einer gründlichen Untersuchung gestellt werden. Die Parodontitis entsteht zum Grossteil wegen schlechter Zahnpflege der Patienten. Andere Faktoren, die diese Krankheit fördern sind äussere Einflüsse wie z.B. ein schwaches Immunsystem, Rauchen und genetische Veranlagung.

Parodontitis entsteht durch den Zahnbelag, der verschiedene Bakterien beherbergen kann. Säuren und Giftstoffe (Toxine) entstehen durch Ausscheidungen der Bakterien. Wenn diese nicht entfernt werden, kann eine Zahnfleischentzündung entstehen, die man Gingivitis nennt. Zwischen Zahn und Zahnfleisch können durch die mangelnde Reinigung Zwischenräume entstehen, bekannt als Zahnfleischtaschen. Die Bakterien können sich wiederum in diesen Zahnfleischtaschen schneller ausbreiten und die Entzündung bis in das Zahnbett ziehen, so dass auch Knochen und Bindegewebe angegriffen werden. Kommt es zum Abbau des Kieferknochens, so handelt es sich um eine Parodontitis.

Die Vorsorge ist auch bei Parodontitis die beste Therapie. Die Wahrscheinlichkeit einer Zahnfleischentzündung wird durch gründliches und regelmässiges Zähneputzen um ein Vielfaches vermindert. Ist man von dieser Krankheit bereits betroffen, müssen die Bakterien aus dem Gewebe und den Zahnfleischtaschen entfernt und die Entzündung gestoppt werden. Hier genügt oft eine geschlossene Entfernung, bei der die Bakterien maschinell mit Ultraschall oder händisch mit Schaber entfernt werden. Bei fortgeschrittener Parodontitis muss das Zahnfleisch durch einen chirurgischen Eingriff vom Zahn getrennt werden, damit die tieferen Zahnfleischtaschen gründlich gereinigt werden können. Ist der Schaden an den Knochen hoch und die parodontale Erkrankung bereits fortgeschritten, kann die Paradontitis unumkehrbar werden.